Eiskalte Streicheleinheiten in der Parallelwelt
Nachdem es am Sonntag mit dem Aufstehen schon etwas besser ging, als es am Samstag der
Fall war, hatten wir bald alles zusammen, um wieder zum Siebengebirgs–Marathon zu fahren.
Die letzte Woche hatte mich doch ziemlich beansprucht und reichlich genervt. Immerhin
wird ja immer in jedem Jahr zum Jahresende alles gerettet, was irgendwie bis dahin
schief gegangen war. Nun, dann noch die vielen Staus auf den Autobahnen.
Für die Anfahrt am Sonntag hatte ich keinerlei Staus eingeplant und wir konnten
auch einigermaßen pünktlich losfahren. Da die Wetterberichte meistens gestimmt
haben in der letzten Zeit, verließen wir uns darauf: Schnee ab ca. 10:00 Uhr bis
ca. 15:00 Uhr und danach Tauwetter und Regen.
Runter von der Autobahn und ab nach Aegidienberg.
Einen Parkplatz fanden wir schnell. Charly mag Schnee und lebte
merklich auf, als er im Schnee lief. Ich warf Schneebälle nach
dem Hund, die er auffing.
Es war minus ein Grad.
Der Schnee der
Vortage knirschte unter den Füßen. Dann waren wir in der Bürgerhalle.
Es war warm und voll mit den Halbmarathonis, die um 9:00 Uhr starteten.
Joe Kelbel warb für sein Buch. Immerhin entwickelte er sich vom Börsianer
zum Ultramarathonläufer.
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"Laufen bis es knallt": Joe Kelbel und eines seiner Bücher.
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Aber wir hatten nicht genug Bargeld mit.
Dagmar wollte schließlich zum Griechen essen gehen und wer weiß?
Ein interessantes Buch, und es gibt dieses Buch auch im
Internet. Bei Kuchen und Kaffee unterhielten wir uns
schon einmal mit Läufern an unserem Tisch.
Dann entdeckte uns Joachim und wir unterhielten uns.
Dagmar wird in den nächsten Tagen das AC-DC Buch mit
Bildern vom gemeinsamen Alpencross fertig haben.
Jens
schaute dann auch auf ein kleines Schwätzchen vorbei.
Langsam kamen meine Lebensgeister wieder zum Vorschein.
Irgendwie war ich etwas kaputt, als ich die ersten Minuten
in der Bürgerhalle saß.
Plötzlich ging es.
Nur noch ein wenig
Müdigkeit spürte ich im Körper. Dann gingen alle gemeinsam zum
Gangpferdezentrum.
Joachim traf noch Manfred Steckel und wir
unterhielten uns kurz.
Vorm Start sprach mich Sigrid an. Ich
hatte sie nicht gleich erkannt, weil sie kaum aus der Kopfbedeckung
herausschaute. Roland Riedel war da nicht weit und auch am Start. DUV–Arbeit ist
sehr zeitaufwändig, verriet er mir. Klar, konnte ich mir denken.
Bei etwa 1.800 Mitgliedern ist selbst der E-Mailverkehr eine Herausforderung!
Dann ging es los. Mit einem Startschuss. Ich traf unterwegs Joachim
wieder. Dann sprach mich Alex an. Lange hatte ich ihn nicht gesehen.
2012
lief ich drei Tage auf dem Mauerweg um Berlin (so lange ist das schon her: tss!). Der Lauf wurde in
diesem Jahr wiederholt.
Schön, dass wir uns mal wieder trafen.
Er fragte nach unserem Erftspendenlauf. Den hatten wir ja mit
dem Nachtlauf vor einigen Jahren zu den Akten gelegt.
Eventuell gibt es vom Nachtlauf in der nächsten Zeit
mal eine Wiederauflage.
Es fing an zu schneien.
Mir ging es gut.
Inzwischen
lief ich meistens für mich und sprach nur mal kurz mit Bekannten.
Ich tauchte in die weiße Winterlandschaft ein.
Es schneite immer heftiger.
Der Wind trieb die Schneeflocken waagerecht durch den Wald.
Alles gut.
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Das Pferd und ich (rechts).
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Vor mir sah ich Joachim laufen.
Ich behielt mein Tempo bei und dachte mir schon, dass ich die angepeilte
Zeit von 4:45h nicht erreichen kann. Immerhin lag Schnee. An einigen Stellen war
es sehr glatt. Ich hatte mich für die Trailschuhe entschieden.
Eine gute Wahl!
Andrea traf ich auch immer wieder, wie Alex mit seiner Laufbegleitung.
Alles gut und wir tauschten uns meistens kurz aus oder lächelten uns an.
Für mich wieder ein Vergnügen, im Siebengebirge zu laufen.
Ich fühlte mich zunehmend wohler. Mit jedem Kilometer ging es mir besser.
Keine Müdigkeit, keine Beschwerden!
Als wir zum zweiten Mal an der Löwenburg vorbeikamen, wehte der Wind heftig
und fegte ab und an den Schnee von den Bäumen. Unterwegs trafen wir viele
Wanderer mit und ohne Schlitten oder Kinder. Wunderbare Schneezauberwelt.
Mir gefiel das. Ab und an griff der Wind zusätzlich den Schnee, der auf den
Nadelbäumen lag. Dann wehte er alles zusammen in unsere Gesichter.
Eiskalte
Streicheleinheiten.
Wenn der Schnee auf der Gesichtshaut getaut war, war es doch recht kühl im Gesicht.
Mir war, als liefe ich in einer Parallelwelt.
Hier der Schnee, der kalte Wind, der tiefe Wald, die
Läufer und die dunklen Wolken,
die noch mehr Schnee brachten und das Wohlgefühl und
irgendwo da hinten, in einer anderen Welt, die Strapazen der
Arbeitswelt, der Stress. Unerreichbar. Der Stress war weit weg.
Ich fühlte mich vom kalten Wind, vom Schnee und vom Wald mit den
Läufern begeisternd eingefangen und lief.
Es lief gut.
Meistens
war der Tee noch warm an den VPs. Ich trank unterwegs nur Tee.
Nur die Bananen waren eiskalt und ich verzichtete nach der ersten
kalten Kostprobe darauf. An einer Verpflegungsstelle bot jemand
Spekulatius an. Auch schön.
Die Helfer im Schnee.
Ich fragte eine nette Helferin, ob ihr nicht kalt wäre.
Sie verneinte es, und lächelnd goss sie mir warmen Tee ein.
Tolles Team im Wald.
Es sollen aber auch Wildschweine gesichtet worden sein.
Das erinnerte mich an den ATA(o)KOMA, den ich gerne in 2018
wieder mindestens dreimal anbieten möchte.
Nur die kalten Bananen und die paar Kekse, sonst hatte ich nichts Essbares während des Laufes
zu mir genommen. Ich bekam langsam Hunger.
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Ich fahr mit dir Schlitten!
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Soll ein Schneemann sein!
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Auch kein Problem.
Für den „Notfall” habe ich immer etwas dabei. Irgendwann überholte ich Joachim.
Schön, ihn wieder zu sehen. Ich lief in meiner Wohlfühlgeschwindigkeit.
Immer noch war alles gut.
Mal überholte ich, mal wurde ich überholt. Es wurde zum Ende das
Laufes hin etwas wärmer, was nicht an der ausgestrahlten Hitze der Läufer in
den kurzen Hosen lag.
Der Wind ließ auch nach.
Bald war ich dann im Ziel in der Bürgerhalle.
Die schöne Medaille wurde mir umgehängt und ich holte mit etwas zum Essen und zum Trinken.
Joachim kam auch bald, und wir verabschiedeten uns nach kurzer Zeit.
Er musste schnell nach Hause.
Ich verzichtete auf die Dusche und
wollte auch nur schnell mit Dagmar
und Charly die Rückfahrt antreten.
Immerhin wurden schon Verkehrbehinderungen durchgesagt.
Anfänglich, auf den ersten Kilometern, lag Schneematsch
auf der Straße. Alle fuhren langsam. Alles ging gut. Wir waren ziemlich schnell zu Hause.
Ich fühlte mich einfach sehr gut nach dem Marathon.
Mental und körperlich.
Ein toller Marathon- Jahresabschluss!
Letzte Änderung: 11.12.2017 (III. Korrektur)
© Joerg Segger
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Geht - ehm- läuft gleich los!
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