Laufen

 Private Fluss-
 läufe mit
 Freunden
 Lauf-
 berichte

Hexenstieg - Gelaufe 2014


Eine kleine Harzreise

Deutsche Kaiser und Könige trieben sich dort herum, Goethe und Heine waren auch schon da und wir jetzt auch wieder.
Schön!
Der Harz ist ein geschichtsträchtiger Ort. Der Hexenstieg führt von Osterode nach Thale, verbindet dabei Landschaften, die Jahrzehnte durch die innerdeutsche Grenze getrennt waren. Schöne Landschaften. Für die Touristen stehen überall Schautafeln, auf denen es Interessantes über die Geschichte, Kultur und den Bergbau zu lesen gibt. Wir hatten uns in Königshütte einquartiert. Das Gasthaus und Hotel am Felsen ist sehr empfehlenswert. Hier konnten wir Ruhe und gute Verpflegung genießen.
Am Anreisetag startete ich mit dem Trainingslauf in Osterode. Dagmar schaute sich die Stadt an.

Ein erster Anstieg und schon habe ich schöne Ausblicke auf die Landschaft. Nach einigen Kilometern überholte ich Wanderer. Es war überall zu bemerken, in Deutschland wird wieder viel gewandert. Unterwegs gab es, wie später auch hinter Hasselfelde, Schaumaterial in Form einer Köhlerhütte, Köhlermeiler und mehr. Man benötigte schon im Mittelalter zum Erzschmelzen viel Holzkohle. In der Nähe von Clausthal-Zellerfeld kann man die Buntenbocker Teiche bewundern. Die Teiche stauten Harzwasser auf, um die Wasserräder der Berg- und Sägewerke mit Antriebskraft zu versorgen.

Stundenlang. Laufen. Für Stunden tauchte ich in die Tiefe des Waldes ein.
Keinen Wanderer, Radfahrer oder Forstarbeiter sah ich. Die Vögel zwitscherten und ich lief auf mit Wurzeln durchwucherten Waldwegen, geschotterten Forstwegen oder asphaltierten Straßen, die durch den dichten Wald führten.

Markant, der Sperberhainer Damm bei Altenau. Vor Jahren bin ich dort schon einmal gelaufen. Ich sehe das Haus, in dem wir für eine Woche, im Urlaub, Anfang der neunziger Jahre, untergebracht waren.
Unterwegs war ich froh, dass ich mir den Track des Hexenstiegs aus dem Internet herunter geladen hatte. Natürlich hatte ich einige kleinere Änderungen daran vorgenommen. Der Track unterstützte mich dabei, beim Laufen, den richtigen Weg zu finden und meine Versorgungsstellen anzulaufen.

Ab und an sind die Wegweiser ungünstig angebracht, fehlten oder verwirrten einfach nur. Bei Altenau lief ich viele Kilometer an den Wasserkanälen vorbei, die man angelegt hatte, um in den Bergwerken die Wasserräder anzutreiben. Dann ging es auf einem single Trail steil hoch zum Parkplatz Torfhaus, wo ich mit Dagmar verabredet war. Ich war spät dran. Immer wieder musste ich nach dem Weg suchen, immer wieder verwirrten die unterschiedlichen Wegweiser. Der eine behauptete, ich wäre zwei Kilometer vor Torfhaus, der andere meinte, nach einem Kilometer, es wären noch 3,8 Kilometer.
Dann bin ich auf dem Goetheweg hoch zum Brocken. Zum Glück war es kein Gewitter, was da heran zog. Die dunklen Wolken regneten ab. Ich stellte mich unter einen Baum. Charly legte sich ins Gras und wartete ab, was ich dann machte. Nach einigen Minuten entschloss ich mich, weiter zu laufen. Es war kalt, nass und der Weg stieg an. Dann sah ich eine Schutzhütte und stellte mich zu einer Wandergruppe. Es waren etwa 12 Kinder und eine Betreuerin. Bei Torfhaus befindet sich ein Schullandheim. Die Gruppe brach bald wieder auf, nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte. Ich blieb noch etwas in der Hütte, lief dann aber doch los. Zwei nasse Wanderer kamen mir, vom Brocken herunter kommend, entgegen.

Die Brockenbahn.
Der Regen hatte sich verzogen und es boten sich mir wieder schöne Fernblicke.
Immer wieder kamen mir Wandergruppen entgegen. Mir begegnete der Mann, dessen Name mir gerade nicht einfällt, der aber zu den Harzer Originalen gehört und der täglich, seit der Öffnung des Brockens nach der Wende, zum Brocken hoch wandert. Er grinste mich an. Ich erkannte ihn später in dem Buch wieder, welches die Wirtin der Gaststätte am Felsen zum Verkauf anbot und in dem mehrere Harzer Originale zu bewundern waren. Bis Drei-Annen-Hohne lief ich. Das waren dann ca. 50 Laufkilometer.

Für den nächsten Tag waren Regenschauer angesagt. Gegen Nachmittag sollte es mit dem Wetter besser werden. Die Sonne sollte sich sogar zeigen. Ich startete von Drei-Annen-Hohne und verzichtete, da ich dachte, die Beschilderung wäre eindeutig, zuerst auf das Navi. So lief ich dann leider vier Kilometer Umweg! Vor Königshütte der Wasserfall und ein Bus voller älterer Menschen, die hier, in der Nähe des Wasserfalls, ein Frühstück geboten bekamen. Der Busfahrer meinte, es gäbe auch leckere Hausmacherwurst.
Die Leberwurst roch intensiv. In Königshütte war der erste Verpflegungspunkt. Der Weg nach Altenbrak, über Hasselfelde ist mit 14,8 Km ausgewiesen. Auch gut. Immer wieder Regenschauer. Immer wieder benötigte ich das Navi, um den richtigen Weg zu finden. Viele Wege gibt es hier–auch Umwege.
In Königshütte befindet sich der Zusammenfluss von Kalter und Warmer Bode.

Die Vorsperre Rappbode.
Waldwege, mit Grashalmen zur Wegmitte hin. Sie gaben mir das Regenwasser bei jeder Berührung. Ich triefte vom Regen und vom Grashalmwasser. Mir war dann auch kalt.
Ein rotes Auto der Marke „Trabant” in Hasselfelde und der Entschluss zu einer Gaststätte zu fahren und leckeren Kaffee und Kuchen zu genießen. Der Kaffee war ein Heißgetränk und der Kuchen wirklich klasse! Am Abend besuchten wir die Burgruine in Königshütte.
Am Dorfeingang ist die Skulptur einer übergroßen Hexe auf einem Besen zu sehen. Der Hinweis zum Hexenstieg.

Am nächsten Tag mussten wir leider schon zurück fahren. Doch zuerst starte ich in Hasselfelde, um den Hexenstieg bis zum Ende in Thale abzulaufen.
Ein sehr schöner Streckenabschnitt. Besonders die zehn Kilometer im Bodetal, vor Thale sind es wert abgelaufen zu werden!
Die wilde Bode arbeitet laut im Bodetal, im Bodekessel, um sich durch den Fels zu fressen.

// © Jörg Segger/ Alle Bilder von mir oder Dagmar, wenn nicht anders beschrieben / 27.06.2014//

1

Gleich nach dem Start bei Osterode.
2
Einsam.
3

Skulpturen im Wald.
4
Blick nach Osterode.
5

Das Wanderbuch zum Eintragen(links im Kasten).
6
Am Wegesrand.
7

Hübches Gras mit Blüte.
8
Ausblick.
9

Gestautes.
10
Interessantes.
11

Am Wasserkanal.
12
Im tiefen Wald.
13

Wasserkunst bei Altenau.
14
Eisenhaltiges Wasser aus der Quelle.
15

Der schmale Weg hoch nach Torfhaus.
16
... vor lauter Bäumen ...
17

Dagmar in Osterode.
18
Osterode.
19

Schönes Rathaus in Osterode.
20
Jörg kommt zur Mühle.
21

Auf dem Goetheweg hoch zum Brocken.
22
Steil mit Ausblick.
23

Brockenbahn.
24
Gipfel.
25

Der Glückspilz hat wieder eine tolle Sicht!
26
Brockensplitter.
27

DER Holzmichel in Königshütte.
28
Laufpartner?
29

Aue der Warmen Bode.
30
Vorbecken der Rappbodetalsperre.
33

Hexe am Hexenstieg.
32
Es gibt sie doch: Müllkörbe im Harz!
31

"Trabi" in Hasselfelde.
34
Burgruine bei Königshütte.
35

Der Zusammenfluss von Warmer und Kalter Bode.
36
Mohn bei Hasselfelde.
37

Vom Baum abgestürzt.
38
Köhlerhütte - Gaststätte.
39

Altenbrak.
40
Flussläufereinsatz an der Bode.
41

Die schöne Bode.
42
Die wilde Bode.
43

Bodekessel.
44
Felsenblicke.
45

Die "Schurre" ist gesperrt!
46
In Thale.