Hundert Meilen auf dem Kellerwaldsteig 2018.
Bereits 2015 habe ich mich mit dem Kellerwaldsteig beschäftigt.
Eine schöne Gegend versprachen die Übersichten im Internet zu dieser
Wanderstrecke. Ich konnte Dagmar für einen Ausflug dahin begeistern.
Wir waren 2015 auf dem
Keller-Urwald-Steig
unterwegs und ich lief, betreut von Dagmar, viele schöne Kilometer am Ederstausee entlang.
Um eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen, sind wir dann
2017 wieder im Kellerwald gewesen. Da bin ich
auf dem Kellerwaldsteig gelaufen.
Danach habe ich den Kellerwaldsteig für einen 100 Meilen Lauf bestimmt.
Die Versorgungspunkte und die Erkundungsversorgungspunkte habe ich
zusammengestellt. Alles nach dem Track auf der Internetseite zum
Kellerwaldsteig.
Zuerst fuhren wir aber auf Besuch einer alten Dame in die Magdeburger Börde.
Nach ein paar Tagen führte unser Weg in den Kellerwald. Das war lange geplant.
Wir steuerten die Jausenstation bei Dülfers Hof an.
Hier aßen wir eine Käseplatte und wanderten etwas.
Zum Abschied erstanden wir leckeren Bio Käse. Der Käse ist wirklich klasse!
Zuerst war ein Hundert-Meilen-Lauf geplant.
Dagmar überredete mich aber dazu, an zwei Tagen
die insgesamt ca. 165 Km zu laufen.
Wir übernachteten wieder in Frankenau.
Der Ort liegt sehr schön und sieht mit seinen hübschen
Fachwerkhäusern besonders in der Herbstsonne gut aus.
Wir wanderten am Abend etwas um den Ort.
Der Wecker klingelte um 4:20 Uhr.
Nach einem kleinen Frühstück lief ich etwa
4:45 Uhr auf dem Kellerwaldsteig in den noch dunklen Morgen.
Nebel waberten noch über die Äcker und durch die Baumwipfel.
Als ich die erste Steigung gemeistert hatte, ging es von den Wegen
zwischen den Wiesen und Feldern in den Wald. Die Wege sind asphaltiert,
geschottert und naturbelassen. Viele Wege sind mit grobem Schotter belegt
und malträtierten an vielen Stellen meine Füße. Man musste sehr aufpassen.
Besonders im Nebel und in der Dunkelheit. Die asphaltierten Abschnitte sind
immer erholsam zu laufen gewesen.
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Laufwege in der Wanzlebener Börde. |
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Nach einer halben Stunden zeigte mein Navi in einen Waldweg.
Das war zwar falsch, wie ich schnell feststellte, aber so hatte ich Gelegenheit,
zwei Rehe im Unterholz zu begrüßen. Deren Augen reflektierten das Licht meiner
Stirnlampe. Sie blieben sitzen, obwohl ich nur wenige Meter entfernt den richtigen
Weg suchte. Rehaugengeleuchte im Unterholz.
Bald hatte ich den richtigen Weg wieder gefunden. Aber es zog mich wieder ins
Unterholz. Falsch! Ich kämpfte mich aber doch noch auf den Waldweg zurück.
In den Tälern lag Nebel. Zum Glück regnete es noch nicht.
Immer wieder steile Abstiege und Aufstiege, Kurven und flache Abschnitte.
Nach einigen Minuten, in denen ich so richtig träumte und vor mich hin lief, erreichte
ich den Abzweig, den ich Richtung Löhlbach nehmen musste.
Es lief sich ganz gut hier. Ich erreichte nach etwa zwanzig Minuten hinter den Abzweig Löhlbach.
Es war Montag früh am Morgen.
Die Menschen begaben sich zur Arbeit.
Nach etwa 13 km lief ich am Kloster Hainau vorbei. Der Morgen dämmerte da bereits.
Eine Hirschkuh lief mir über den Weg und tauchte nach Sekunden in den tiefen Wald ein.
Bei Schönau verlor ich den Weg. Mein Navi brachte mich aber doch zum Schloßberg hin.
Auf dem Weg lagen Bäume kreuz und quer. Ich musste den Weg suchen,
über umgestürzte Bäume klettern, Gestrüpp auseinander biegen, ehe ich an ein
Hinweisschild gelangte, welches mir mitteilte, dass der Weg doch gesperrt sei.
Toll.
Die Schlossruine im Wald ließ ich rechts liegen. Ich lief auf einem schnellen
Höhenweg, und Dagmar rief mich zum Glück an. So verpassten wir uns nach ca.
32 Km am ersten VP für diesen Abschnitt von ca. 99 Km nicht.
An Densberg vorbei in Richtung Schönstein, dem nächsten VP,
lief ich am Waldrand entlang.
Wunderbare Ausblicke in die
Landschaft durfte ich genießen. Insgesamt hat die Strecke etwa 6.600 Höhenmeter.
So war ich nicht besonders schnell.
Bei Schönstein traf ich Dagmar wieder.
Immer wieder diese tollen Ausblicke . Hatte ich auf den Weg nach Schönau einen
Holzturm (Kellerwaldturm) gesehen und mir gedacht, es wäre schön auf den Berg
hochzulaufen, so führte mein Weg mich auch dorthin.
Der Kellerwaldsteig führt am Kellerwaldturm vorbei.
Den kann man besteigen, wenn man Lust darauf hat.
Mehr als fünfzehn Personen gleichzeitig auf dem Turm sind aber nicht erlaubt! Ich war allein unterwegs.
Den Berg musste ich erst erklimmen, auf dem er stand.
Noch einige interessante Links:
Ederstausee im Internet.
Auf dem Kellerwaldsteig läuft man natürlich weite Strecken im Kellerwald-Edersee-Nationalpark.
Der ist ca. 57 Km2 groß und Hessens einziger Nationalpark, der den größten unzerschnittenen
Hainsimsen-Buchenwaldkomplex Mitteleuropas beherbergt.
Nationalpark-Kellerwald-Edersee im Internet.
Der Kellerwald im Internet.
Die Staumauer des Eidersees, die im WK II.durch eine Rollbombe zerstört wurde.
Im WK II. 1943: Die Talsperrenmauer wird zerstört...
Es ging ziemlich steil hoch zur Wüstung „Wüste Garten” 675,3 m über
Normalnull gelegen, Schutz- und Fliehburg aus germanischen Zeiten.
Der Kellerwaldturm steht auf der Erhebung. Der Ausblick ist klasse.
Hier traf ich ein wanderndes Paar. Ich traf insgesamt nicht viele
Wanderer an den beiden Lauftagen.
Hier tauchte ich mal wieder tief in den Wald ein. Wunderschöne Waldwege
gab es hier. Keine Menschenseele und Ruhe weit und breit.
Ich lag ziemlich eine Stunde hinter meiner Zeitplanung.
Am Ortseingang von Bad Zwesten hatte Dagmar einen guten Platz
für mich gefunden. Eine Bank unter einem Baum lud zum Ausruhen ein.
Bei Bergfreiheit das Schneewittchenhaus und ein Besucherbergwerk.
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Durcheinander und Weg-Suchen.
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Baum-Wegelagerer im Kellerwald.
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Bei der Jausenstation im Kellerwald.
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Bei Odershausen dämmerte es bereits. Der Tag ging zu Ende. Ich lief dann nur noch bis Hüddingen und
hatte an dem Tag ca. 92Km auf dem Tacho. Sehr schön. Es war bereits ziemlich kalt,
als ich über die Fahrstraße ging, um die Waldseite zu wechseln. Aufpassen.
Zwei Rehe gingen in etwa 25 Meter Entfernung mit mir über die Straße und
verschwanden im Wald. Ich lief im Regen bis Hüddingen.
Hier war aber das Pfannkuchenhaus bereits geschlossen.
Die Nacht war auch schon hereingebrochen.
Es regnete stärker.
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Blick aus dem Hotelfenster in Falkenau. |
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Im Wald zogen die Nebel wieder. Meine Stimmung war immer noch gut.
Die erste und die zweite Runde meines Laufes würden zusammen ca. 165
Laufkilometer ergeben. Ich ließ die letzten etwa 9 Km von Hüddingen am
Pfannkuchenhaus bis zum Hotel in Frankenau aus. So kamen wir beide zu unserem
Recht und aßen gemeinsam zu Abend. Ich wäre ja sonst erst ca. 21:30 Uhr im Hotel
gewesen. Außerdem lief ich so die Strecke vom Hotel bis zum Abzweig Hüddingen nur
zweimal und nicht dreimal.
Alles wunderbar.
Am anderen Morgen startete ich erst gemütlich 8:15 Uhr. Da war es schon hell.
Dagmar kam 10 Minuten zu spät zum ersten VP in Gellerhausen an diesem Tag.
Es regnete und war kalt. Aufgrund von Straßensperrungen musste sie Umwege fahren.
Bei Kleinern lief ich wieder nach oben und dann am Affolderner See entlang.
Ich war gut drauf und lief ziemlich schnell. Trotzdem würde ich wieder
im dunklem Wald am Abend unterwegs sein. Nach Hemfurth lief ich, wie 2017, wieder
über die Staumauer bis Waldeck. Dort schaute ich mir den historischen Stadtbrunnen
von 1751 an. Eine Gruppe Wanderer suchten ein Lokal.
Einer sprach mich an.
Weil ich so sportlich aussehen würde. Wir unterhielten uns. „Was? Den
gesamten Kellersteig an zwei Tagen?” Etwas ungläubig schaute er mich schon an.
Wir wünschten uns gutes Gelingen und eine schöne Zeit hier. In Nieder-Werbe
traf ich wieder Dagmar. Nein, ich laufe die heutige Etappe ganz! Klar, ich wurde
immer langsamer. Also drehte ich jetzt etwas auf. In Asel war wieder ein
VP geplant. Bis dorthin konnte ich einige Kilometer ziemlich schnell laufen.
Nach einige Steigungen ging es herunter oder flach weiter bis Asel.
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Geht -ähm- läuft gleich los!
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Es dauerte nich so lang und da kam wieder eine hässliche aber absteigende Strecke.
Die Landschaft war schön, aber der Weg mit grobem Schotter überdeckt.
Das war echt nicht lustig, wie die Steine zur Vorsicht aufforderten.
Aua!
Bis Herzhausen konnte ich einige Kilometer auf Asphalt laufen. Wunderbar.
Dann ging es wieder in die Höhe.
In Schmittlotheim war es schon fast dunkel.
Dagmar fuhr ins Hotel.
Ich lief nach diesem VP in den dunklen Wald. Nebelschwaden
verkürzten oft die Sicht auf zwei Meter. Der Weg war mit feinem
Schotter überdeckt, der sich gut laufen ließ. Hier lief ich auch
auf tollen Trails. Aber die Sicht im dunklem Wald war eingeschränkt.
Ein Hirsch brüllte in die Nacht. Eine Wildkatze sprang aus dem Wald und
lief einige Meter vor mir her. Ich lief und versuchte im Nebel, den richtige
Weg zu finden.
Plötzlich ein Hinweisschild. Da waren es noch 3,5 Km bis Frankenau. Zwei Lichter. Leuchten irgendwo in den vom Nebel eingehüllten Bäumen oder auf einem Weg? Lichter tanzten
im Nebel. Mir kamen
mir zwei Jogger mit Stirnlampen entgegen. Den Weg hier kannte ich aus 2017.
Allerdings lief ich da im Hellen. Dann ging es wieder abwärts. Ich wusste,
jetzt kommt noch eine Steigung, und ich habe es bald geschafft.
Die Steigung hoch musste ich gehen. Ich war doch ziemlich platt.
Dann stand ich vor der Gaststätte, unserem Hotel, und leuchtete hinein.
Man wunderte sich drin.
Das war ein kleiner Scherz.
Nach etwa zehn Minuten saßen wir zusammen und ließen den schönen Tag ausklingen.
Am anderen Tag besichtigten wir noch Fritzlar.
Letzte Änderung: 22.10.2018 (IV. Korrektur)
© Joerg Segger
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Netter VP bei Bad Zwesten mit alkfreiem Getränk.
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Uferstraße und gute Laune trotz Regen.
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Tolle Wege und Landschaften.
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Weite und nett gelegene Ortschaften.
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Hoch zum höchsten Punkt des Laufes, zum Kellerwaldturm!
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Kahlschlag beim Kellerwaldturm.
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Nicht einfach zu laufen. Steiniger Untergrund.
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Blick zum Schloss Waldeck.
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