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Röntgenlauf 2015


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Kurz vor dem Start.

  Spiegelungen beim 15. Röntgenlauf

Noch vier Kilometer.
Gerade hatte ich mich bei den netten Helfern an der Verpflegungsstationen an der Wuppertalsperre bedankt und dachte noch: „Ein tolles Angebot hatten die dort!”

Immerhin gab es, neben Müsliriegel und Kuchen, auch kleine Fleischklöße und Würstchen zum Verspeisen. Zum Trinken Tee, Wasser, Iso und Cola.
Ich lief mit einigen Läufern kurz vor und hinter mir an der Wuppertalsperre entlang, da sah ich diese wunderbaren Spiegelungen im Wasser. Die Sonne schien und im Wasser spiegelte sich der verzauberte Herbstwald.

Hier der Link zum Röntgenlauf.

Ich hatte die Kamera nicht dabei. Da der Röntgenlauf zu den „immer mal wieder” Läufen gehört, also zu den Laufveranstaltungen, die ich schon oft besuchte, dachte ich mir, dass ich die Kamera diesmal nicht brauchen würde.

Und dann diese Herbstlaubspiegelungen im Talsperrenwasser. Aber da war ja noch das Smartphone. Nur hatte es sich gerade abgeschaltet. Warum auch immer. Es bootete so langsam und am Ende lief ich schon weiter.
Ohne Photo.
Irgendwie auch schade.

Ich schloss dieses wunderbare Bild in meine Gedanken ein. Vielleicht erinnere ich mich sehr viel später mal an dieses schöne Bild.
Ich fühlte mich schon den ganzen Tag so prächtig. Leider schlug sich das nicht ganz so gut, wie gedacht, in meiner Endzeit von 7:43:18 h wieder. Aber dafür war es alles wieder eine wunderbare Veranstaltung, die ich gerne weiter empfehlen möchte.

Schon der Morgen begann mit dem zwitschern eines Vogels an der Straßenecke, als ich mit dem Hund Gassi ging.
Der Hund durfte nicht mit.
Allerdings suchte ich vor dem H2O in Remscheid vergebens einen Parkplatz. Die Hundertkilometerläufer waren ja schon vor Stunden gestartet und hatten dann kurz vor unserem Start bestimmt schon die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht.

Aber in der Nähe gab es noch viele Parkplätze.
Irgendwie war ich an diesem Morgen eben nicht aus der Ruhe zu bringen. Kleingedruckt die Liste der Starter. Sehr klein gedruckt. Ich suchte mit Brillenunterstützung meine Startnummer heraus. Ein Läufer meinte noch zu einem anderen Lauffreund, ob jemand eine Lesebrille hätte und es gehöre doch eine direkt neben die Starterlisten. Ich borgte ihm meine und er fand seine Startnummer.

Alles gut.
Am Kuchenbuffet gab es leckeren Kuchen und auch Kaffee. Ich setze mich zum Verzehr und schaute in die Runde der Läufer. Eine sehr kleine Frau, stand neben einem etwas überdurchschnittlich großem Läufer. Staffellaufteilnehmer. Da wird die Summe der Beinlängen wieder dem Durchschnitt entsprechen, dachte ich mir und sah das Maskottchen hin und her laufen. Ein Pinguin. Bestimmt warm so eine Plüschfestung!

„Don`t cry–run!” stand auf einem T-Shirt. Davon musste es mehr geben, sah ich doch einige male diese Aufschrift an mir vorbeiziehen. Plötzlich leerte sich die Halle. Ups, noch 8 Minuten bis zum Start. Hunde waren auch hier. Unterwegs sah ich zwei Hundebesitzer mit ihrem Laufpartner.
Der Start verzögerte sich, weil, wie der Sprecher meinte, ein herrenloser LKW auf der Laufstrecke stand. Der Fahrer wurde gesucht und schon nach einigen Minuten gefunden. Ich hörte nicht richtig hin. Es ging um die schnellen Läufer und um das Wetter. Die Statistik mag jeder auf der Röntgenseite oder bei Marathon.de nachlesen. Nun, wirklich toll, wie schnell man solche Strecken laufen kann. Ich bewundere die wirklich guten Läufer.

Ich bin Hobby–Läufer.
Ich mag die Strecke und die Organisation. Für mich ist das immer wieder ein schönes Wiedersehen. Toll, dass man so etwas kann.
Auf die Hundert Km hatte ich kein Verlangen. Ich laufe die Röntgenrunde von 63 Km, das reicht.

Es wurde gestartet und wir liefen nach Remscheid. Der Geburtsort von Wilhelm Conrad Röntgen.
Das Geburtshaus und das Röntgenmuseum liegen nicht weit auseinander. Herr Röntgen hat die x-Stahlen entdeckt, die nach ihm benannt wurden.
Er bekam 1901 den ersten Nobelpreis für Physik.

Das jüngste Museum in Remscheid ist das Museum Destille Frantzen. Hier wird gezeigt, wie Korn gebrannt wird.
Auch gut.
Nach einige Kilometern lockerte sich das Läuferfeld und das Laufen wurde weniger anstrengend.
Die Strecke kenne ich schon einigermaßen gut. Die Reihenfolge der Abschnitte mit den Anstiegen bringe ich immer noch etwas durcheinander, kenne sie aber schon gut. Die ersten 100 Km Läufer überholte ich bald. Mein linker Schnürsenkel war mal zu fest mal zu locker geschnürt. Das kostete bestimmt die Bestzeit.
Hahaha.
Die Berge gingen bei mir gut. Ich kletterte an diesem Tag ganz hervorragend, wie ich fand. Immerhin war ich beim Kaisermarathon (Bericht) zwei Wochen vorher dabei..

Da gab es richtige steile und lange Anstieg zu bewältigen.
Ich überholte bergan und wurde dann auf den nicht so steilen Streckenabschnitten wieder überholt. Auch nicht schlimm.
„Hallo Doris!” Wir unterhielten uns kurz.

Einige bekannte Gesichter sah ich noch. Dann laufen wir unter der Müngstener Brücke hindurch. Hier waren nur noch Reste der Baustelle zu deren Renovierung zu sehen. Ein Zug donnerte mehr als hundert Meter über der Wupper über die Brücke.

Immer wieder schön zu sehen.
Das modernde Laub im Wald roch. Ich hatte die Auswirkungen des Herbstes gesehen. „Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an ...” heißt es in einem Lied. Die bunten Blätter sah ich. Hübsch war das alles anzusehen.
Ab und an roch es unterwegs nach Pferd. Ställe in der Nähe. Wasserstauungen. Antriebswasser für Mühlen und Schleifereien. Des Bergische Land hat viele solcher Kulturdenkmäler. Wasser trieb viele Gewerke an. Die Spuren der Stauwerke und Wasserläufe sind noch gut sichtbar.
Ab und an zeigt sich auch mal ein Felsen an Straßen oder mitten im Wald. Hier hatte ich eine längeres Stück zu kämpfen. Aber nicht schlimm. Nur ein kleines Leistungstief.

Dann verging die Zeit so schnell und ich war plötzlich schon an meinem Lieblingsversorgungsstand. Vor der 50 Km Marke. Diesen VP sehe ich immer besonders gerne. Die Streckenänderung vor Jahren bescherte uns Läufern einen wunderbar glatten Radweg mit leichtem Gefälle nach diesem VP. Hier lief es bei mir besonders gut und ich war wirklich schnell. Bald die 50 Km–Marke. Nur noch dreizehn Kilometer. Ein Trainingsläufchen. Gut, die 63 Km insgesamt sind für einen Sonntagsauslauf ausreichend. Klar. Das Wetter hielt sich. Nur etwas Nieselregen. Die Sonne zeigte sich auch mal und es war angenehm kühl.

Dann waren es nur noch vier Kilometer.
Die letzten Anstiege.
Ein kleiner Trailabschnitt, die Rader Straße und noch ein kleiner, etwas steilerer Trailabschnitt, dann war es fast geschafft. Ich laufe noch mal etwas schneller die leicht abschüssige Strecke bis zur Abbiegung zum Ziel. Keine Schmerzen, mir geht es wirklich gut. Die Gewissheit: etwas schneller hätte ich schon sein können aber was spielt das im Ziel für eine Rolle.
Wie unterwegs an einige Stellen auch werden wir Läufer beklatscht. Wir bedanken uns.

Kurz hinter mir kommt eine Läuferin. Läufer stehen im Zielbereich. Wir beglückwünschen uns zu diesem schönen Erlebnis.
Ich nehme mir eine Erdinger Alkoholfrei und eine Marathonschnecke und schau noch etwas zu. Da mir dann kalt wurde und ich zu Hause erwartet wurde, trat ich bald die Rückfahrt an.

 Letzte Änderung: 03.11.2015 (Korrektur) © Joerg Segger